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Der verstorbene Bischof John Hsane Hgyi (1953-2021) aus Pathein. (Bild: Kirche in Not (ACN)

Myanmar: Bischof an Covid-19 gestorben - Corona-Welle sucht das krisengebeutelte Land heim

Der myanmarische Bischof John Hsane Hgyi ist im Alter 68 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Dies erfuhr das weltweite katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» aus Kirchenkreisen in Myanmar. Bischof Hgyi stand 18 Jahre der Diözese Pathein vor. Er war Nachfolger des heutigen Erzbischofs von Yangon (Rangun), Charles Maung Kardinal Bo. Pathein ist die viertgrösste Stadt Myanmars und liegt im Südwesten des Landes.

Myanmar leidet aktuell unter einer dritten Corona-Welle aufgrund der sich ausbreitenden Delta-Variante. Erst vor wenigen Tagen erklärte Kardinal Bo, der auch Präsident der Katholischen Bischofskonferenz von Myanmar ist: „Covid-19 führt einen Krieg gegen unser Volk mit einer unbekannten Grausamkeit. Tausende Menschen sind infiziert, Hunderte werden hastig auf überfüllten Friedhöfen begraben, ohne dass sie jemand betrauern kann. Tag und Nacht warten die Menschen in überfüllten Straßen auf Sauerstoff-Lieferungen.“

Aufruf zur Versöhnung im Kampf gegen die Pandemie
Nachrichten und Fotos aus Myanmar zeigen Menschen, die in ihren Häusern und in Ambulanzen ohne angemessene Behandlung sterben. Die Pandemie verbreitet Angst und Unruhe in der Bevölkerung.
Mit Verweis auf die schwierige Lage des Landes seit dem Militärputsch im Februar rief Kardinal Bo zu Versöhnung und Frieden auf, um die Gesundheitskrise zu lösen: „Myanmar hat in jüngster Zeit zu viele Tränen gesehen. Der einzige Krieg, den wir führen müssen, ist der gegen das tödliche unsichtbare Virus, das sich selbst für die Supermächte der Welt als unbesiegbar erwiesen hat. Können wir uns jetzt Krieg, Konflikte und Vertreibung leisten? Es ist an der Zeit, eine Armee von Freiwilligen zusammenzustellen, die mit medizinischem Gerät bewaffnet ist, um die leidenden Menschen zu erreichen.“

„Myanmar erleidet Qualen“
Der Geschäftsführende Präsident von «Kirche in Not (ACN)» International, Dr. Thomas Heine-Geldern, rief neben der praktischen Hilfe zum Gebet für die Menschen in Myanmar auf: „Wir müssen unsere Gebete für dieses Land verstärken, das solche Qualen erleidet, damit es sich als eine Nation gegen die Pandemie vereint.“
Der verstorbene Bischof Hsane Hgyi habe sich nicht geschont, um die Not und die Schmerzen der Menschen zu lindern, erklärte Heine-Geldern: „Beten wir vor allem für die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Katecheten, die sich für die geistliche Heilung in Myanmar einsetzen.“
In Myanmar sind etwa 8% der 54 Millionen Einwohner Christen. Seit Jahren bemüht sich «Kirche in Not (ACN)», die lokale katholische Kirche zu unterstützen. Bereits während der zweiten Corona-Welle Ende 2020 leistete das Hilfswerk Nothilfe für Priester, Ordensleute, Katecheten und Familien in extremer Not.

Im Jahr 2020 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» das Land mit Projekten im Umfang von CHF 1.35 Mio.