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  • Die Bewohnerinnen der Mutter-Teresa-Schwestern in Peja, Kosovo, freuen sich über den Besuch. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Vancho sitzt auf einer Bank. Bei einem Überfall hat er ein Bein verloren. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die Mutter-Teresa-Schwestern in Peja kümmern sich um Frauen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Im Rahmen einer Projektreise besuchte Tobias Höppel, Informationsbeauftragter von «Kirche in Not (ACN)», das Kovovo und Mazedonien. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Ein Plüschtier auf dem Metallbett einer Bewohnerin der Mutter-Teresa-Schwestern. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Maria betet täglich den Rosenkranz. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Eine Statue der Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta in Skopje (Bild: «Kirche in Not (ACN)»).
  • Die Bewohnerinnen freuen sich, dass Don Frane, ein pensionierter Priester, zu Besuch ist (Bild: «Kirche in Not (ACN)»).
  • Vancho kommt jeden Tag zur Suppenküche der Mutter-Teresa-Schwestern in Skopje, Mazedonien. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • In dieser Küche bereiten die Mutter-Teresa-Schwestern täglich warme Mahlzeiten für Arme und Bedürftige zu. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Detail aus der Kapelle der Mutter-Teresa-Schwestern. "Mich dürstet" steht neben dem Kruzifix in englischer Sprache geschrieben. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Darstellung der Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Das Mutter-Teresa-Haus in Skopje enthält ein Museum und eine Kapelle, die der Heiligen gewidmet sind (Bild: «Kirche in Not (ACN)»).
  • Diese Kinder, die der ethnischen Minderheit der Roma angehören, besuchen gerne die Schwestern. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»).
  • Die Mutter-Teresa-Kathedrale in Skopje. Eine Frau im Rollstuhl bettelt auf der Strasse. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»).

Mutter Teresa - Begegnung mit einer Heiligen

Mutter Teresa ist in Mazedonien und im Kosovo allgegenwärtig. Überall begegnet man Statuen und Bildern der Heiligen. Im Rahmen einer Projektreise durfte Tobias Höppel von «Kirche in Not (ACN)» beide Länder besuchen und erfahren, wie die Heilige in beiden Ländern von Orthodoxen, Katholiken und Muslimen verehrt wird und wie sie als Vorbild dient sich den Armen und Bedürftigen zuzuwenden.

Als wir beim Haus der Mutter-Teresa-Schwestern in Skopje ankommen, empfängt uns eine italienische Schwester. Sie unterhält sich gerade mit einer Gruppe von Kindern, die der ethnischen Minderheit der Roma angehören. Wir können uns kurz mit ihnen auf Englisch unterhalten, sie sind sehr höflich und erklären uns, dass sie gerade Schulferien haben. Ihre Eltern haben kaum Geld, daher kommen sie gerne zu den Schwestern, wo sie gerade eine Mahlzeit, Süssigkeiten und eine Tüte mit Kleidung erhalten haben. «Zu uns kommen Kinder, Arme, Alte und psychisch kranke Menschen.», erklären uns die Schwestern.

Vom Mazedonischen Staat im Stich gelassen

Auf einer Bank sitzt Vancho, ein älterer Mann mit weissem Rauschebart. Sein zerzaustes Haar verbirgt er unter einer Mazedonien-Baseball-Mütze. Trotz dieser Heimatverbundenheit fühlt er sich von der Regierung im Stich gelassen «Vom Staat kann ich keine Hilfe erhoffen. Ich komme jeden Tag zu den Schwestern, die mir eine Mahlzeit geben. Dafür bin ich unendlich dankbar.», sagt der 63-jährige Mazedonier. Er kommt jeden Morgen zu den Mutter-Teresa-Schwestern und das obwohl ihm der Weg von seinem Schlafplatz in einer Garage zum Haus der Schwestern jedes Mal Schmerzen bereitet. Wegen eines Überfalls, bei dem er zusammengeschlagen und schwer verletzt wurde, musste ihm ein Bein amputiert werden. Den überschüssigen Stoff des Hosenbeins hat er mit einem Gummiband nach oben gebunden, mit dem anderen Bein trägt er einen nur lose geschnürten Turnschuh. Seine Krücken lehnen neben der Bank, auf der er Platz genommen hat. Selbst mit seinen Gehhilfen fällt dem Einbeinigen das Laufen schwer, da auch seine Schulter bei dem Angriff in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ordensfrauen bringen in Mazedonien die Liebe Gottes zu den Armen und Bedürftigen

«Einer Arbeit kann ich nicht mehr nachgehen. Bei vielen Menschen bitte ich täglich um Hilfe, doch meistens erfahre ich nur Ablehnung», erzählt uns Vancho. Umso mehr freut er sich über die aufmerksame Zuwendung und die Hilfe, die von den Schwestern der «Missionarinnen der Nächstenliebe» erfährt. Die Schwestern, des von Mutter Teresa gegründeten Ordens sind sehr bescheiden. Wir dürfen sie zwar fotografieren, müssen ihnen aber leider versprechen, unsere Bilder nicht zu veröffentlichen. Das ist schade, denn die Bilder, die wir von den sympathischen Ordensfrauen machen können wie sie mit leuchtenden Augen und strahlendem Lächeln die Liebe Gottes zu den Armen und Bedürftigen bringen, sind besonders schön geworden.

Glücklicherweise geht unsere Reise weiter in den Kosovo, wo wir in Peja ebenfalls auf Ordensfrauen der Gemeinschaft treffen, die dieses Mal nicht gegen die Verwendung ihrer Bilder protestieren. Wieder werden wir von zwei Schwestern herzlich empfangen. Sie laden uns ein, nach oben zu kommen und die Frauen zu treffen, die sie bei sich aufgenommen haben. Es sind Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Problemen, die nicht in der Lage wären, alleine zu leben. Obwohl das Gebäude mit seiner Architektur und der Ausstattung aus der Zeit des Kommunismus trostlos anmutet, erkennt man an kleinen Details, wie Plüschtieren auf den ordentlich gemachten Betten der Bewohner, dass die Schwestern sich mit ihren bescheidenen Mitteln sehr darum bemühen, ihren Bewohnerinnen ein liebevolles Zuhause zu bieten. Die Frauen, die wir treffen, freuen sich sichtlich über unseren Besuch: Sie fangen an zu lächeln, als sie unseren Besuch bemerken - wollen unsere Hände bei der Begrüssung nicht mehr loslassen. Die Berührung tut ihnen gut. Und es tut ihnen gut, dass Schwestern sich liebevoll um sie sorgen. Sie schenken ihnen die zwischenmenschliche Wärme, die sie dringend brauchen. Auch der Glaube scheint den Bewohnerinnen des Hauses halt. «Ich werde für euch beten», sagt uns Maria, eine ältere Dame mit hoffnungsvollem Blick und zeigt uns ihren Rosenkranz, den sie fest in ihrer Hand hält. Das Beten des Rosenkranzes scheint ihr Kraft zu geben und es wirkt ein wenig so als ob sie verstünde, warum wir gekommen sind und als ob auch die Wohltäter von «Kirche in Not (ACN)» in ihr Gebet einschliessen möchte.

Wem gehört Mutter Teresa? Mazedonien, Kosovo und Albanien streiten um die Heilige

In Mazedonien und Kosovo aber auch in Albanien wird Mutter Teresa stark verehrt. Die drei Länder beanspruchen jeweils die Herkunft der Heiligen für sich. Mazedonien, weil Mutter Teresa in Skopje geboren wurde. Im Kosovo ist man der Ansicht, die spätere Ordensfrau sei von dort nach Albanien ausgewandert. In Albanien beruft man sich auf die Herkunft ihres Vaters, der aus Albanien stammen soll. Sie selbst soll gesagt haben. «Vom Blut her bin ich Albanerin, von der Staatsangehörigkeit her Inderin, nach dem Glauben Katholikin, und ich gehöre der ganzen Welt». Auch wenn die Heilige wegen der Zustände in ihren Sterbehäusern und intransparenter Nutzung von Spendengeldern kritisiert wurde, dient sie vielen als Vorbild für die Schwächsten in der Gesellschaft da zu sein und die Not in der Welt zu lindern. Das Beispiel der Ordensschwestern in Mazedonien und Kovosvo, die sich um Menschen kümmern, die von der Gesellschaft vergessen wurden, zeigt dies deutlich. Wegen ihrer Hingabe für diese Menschen wird Mutter Teresa in den Ländern des Balkans nicht nur von Katholiken, sondern auch von Orthodoxen und Muslimen verehrt. Viele Privatleute, Priester und Ordensleute in Mazedonien, Kosovo, Albanien und auf der ganzen Welt folgen auch heute, 25 Jahre nach dem Tod der Heiligen, ihrem Beispiel, sich des Leids und der Armut der Menschen anzunehmen.

Heilige aus Skopje widmet ihr Leben den Menschen am Rande der Gesellschaft

Mutter Teresa wurde mit dem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu 1910 in Üsküp (dem heutigen Skopje) geboren. Die Stadt war damals Teil des Osmanischen Reichs. Heute gehört sie zu Mazedonien (offiziell Nordmazedonien). Schon in jungem Alter beschliesst sie Ordensfrau zu werden, und tritt einer Ordensgemeinschaft bei. Als sie das Elend unter den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta sah, fasste sie den Entschluss, selbst einen Orden zu gründen. 1950 rief sie die Gemeinschaft der Mutter-Teresa-Schwestern «Missionarinnen der Nächstenliebe» ins Leben, der sich besonders den Armen, Kranken, Obdachlosen und den Sterbenden widmet. Für ihr Wirken 1979 erhielt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis. 1997 verstarb die Ordensgründerin die bereits zu Lebzeiten von vielen als Heilige angesehen wurde, im Alter von 87 Jahren. Am 4. September 2016 wurde Mutter Teresa durch Papst Franziskus heiliggesprochen.

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