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  • Unterhalt von 31 Schwestern in Ausbildung, Siervas del Plan de Dios, 2018 (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • 720 ordentliche Messen und 18 gregorianische Messen für 18 Priester, Instituto del Verbo Encarnado, Provincia Nuestra Señora de Chapi, 2022: Ein Priester besucht die Armen. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Mgr. Marco Antonio Cortez Lara, Bischof der Diözese Tacna in Peru, bei seinem Besuch bei ACN in Königstein (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Bau des Klosters der Unbeschuhten Karmelitinnen, II. Teil (Küche, Refektorium, Büro) -Gruppenbild der Schwestern in ihrem Kloster (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)

Peru: Die Kirche muss die Menschen begleiten

In einem Gespräch mit dem Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» sprach Bischof Marco Antonio Cortez von Tacna und Moquegua (Peru) über Projekte zugunsten von Ordensgemeinschaften und über die Dringlichkeit, alle Menschen zu erreichen. Diese Aufgabe ist eine besondere Herausforderung in einem Land wie Peru, in dem der Mangel an Berufungen und Katecheten, vor allem in den entlegensten Gebieten, ein dringendes Problem darstellt.

Peru ist auch heute noch Missionsland. Die Diözese Tacna und Moquegua erstreckt sich über ein weitläufiges Gebiet, das einen Grossteil des Hochplateaus umfasst, wo zwischen den Anden und dem Titicacasee viele Menschen leben. Nach Bischof Marco Antonio Cortez „liegt die grösste Herausforderung darin, die Ordensgemeinschaften zu unterstützen, damit sie sich intensiver in der Evangelisierung einbringen und sich besser um die Gläubigen kümmern können“. Weitere Probleme, so der Bischof, seien die wirtschaftliche Situation des Landes und die schwierige Erreichbarkeit der entlegensten Missionsgebiete.

In dieser Diözese widmen sich 30 Ordensfrauen und vier Ordensmänner der Mission, dem Gebet und der Betreuung der Gläubigen an abgelegenen Orten.  Die komplizierte geografische Lage des Bistums trägt zur Isolation bei, welche die Ordensleute überwinden müssen. Oft legen diese lange Strecken auf den zerklüfteten Pfaden des Hochplateaus zurück, um die Gläubigen zu erreichen. „Die grösste Herausforderung besteht darin, vor Ort zu sein und die Menschen zu begleiten. In diesen Gebieten hat die Bevölkerung selten die Möglichkeit, von einem Priester besucht zu werden; oft hat er nur einmal im Jahr die Gelegenheit dazu“, erklärt Bischof Cortez. „Viele Gegenden können die Schwestern nur mit dem Boot erreichen. Sie unterstützen die Menschen, damit sie vor Ort wenigstens eucharistische Anbetung halten können.“

„Die Schwestern leisten eine bemerkenswerte Arbeit: Sie engagieren sich in der Jugendarbeit und übernehmen karitative Aufgaben wie die Verteilung von Lebensmitteln und die Betreuung älterer Menschen.“ Es gebe viele verlassene alte Menschen in dieser Region, da „die jungen Menschen in die Städte ziehen, um Arbeit und Zukunftsmöglichkeiten zu suchen, während die älteren Menschen in den abgelegenen Gegenden bleiben, wo immer weniger Menschen leben. Sie zu besuchen erweist sich oft als recht kompliziert“, erklärt er. Angesichts dieser Herausforderungen hat das katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» ein Projekt ins Leben gerufen, um zehn Ordensgemeinschaften in den Hochandengebieten der Diözese zu unterstützen: „Diese Hilfe ist eine Antwort auf das Anliegender Ortskirche, die Missionare zu unterstützen, die sich in sehr abgelegenen und schwierigen Gegenden auf über 3 000 Metern Höhe befinden“.  Das Projekt stellt die Mobilität und den Lebensunterhalt der Ordensschwestern sicher, damit sie in diesen Dörfern arbeiten und das Evangelium verkünden können.

Einwanderung in Peru
Während die Gebiete des Hochplateaus entvölkert werden, nehmen andere Gebiete der Diözese Tacna und Moquegua, die an Bolivien und Chile grenzt, Migranten aus diesen Ländern sowie aus Venezuela auf. „Die Einwanderung hat in Peru in den letzten Jahren stark zugenommen; viele Migranten finden ihre erste Bleibe in Tacna, bevor sie sich entscheiden zu bleiben oder in Städte wie Lima oder Arequipa weiterzuziehen“, so der Bischof. Nach Schätzungen der Interagency Coordination Platform for Refugees and Migrants werden bis Ende 2023 etwa 1,6 Millionen Venezolaner in Peru leben, wobei diejenigen, die über andere Länder kommen, nicht mitgezählt werden. Nach den Worten von Bischof Cortez könnten es aber noch mehr sein, da „nicht alle Migranten registriert sind und sich die meisten in einer prekären Situation befinden“.

„Die pastorale Begleitung von Migranten ist sehr wichtig“, fügt der Bischof hinzu. „Die Venezolaner, die auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben hierherkommen, haben Unglaubliches erlebt. Viele sind zu Fuss gekommen und haben Berge überquert. Viele Familien kommen mit kleinen Kindern; deshalb ist auch die Familienpastoral wichtig. Ohne eine gute Familienpastoral hinkt die Diözese“. Bei seinem Besuch am internationalen Hauptsitz von «Kirche in Not (ACN)» erklärt Bischof Cortez, dass es nicht nur Schwierigkeiten, sondern auch Früchte gebe: „Es gibt viele Familien, die bereits integriert sind und Arbeit gefunden haben, und es gibt viele Katecheten unter den Venezolanern. Sie haben sich der Evangelisierung zugewandt. Papst Franziskus sagte, es sei wichtig, dass es ‚junge Menschen gibt, die junge Menschen evangelisieren‘. Es ist sehr schön, dass es Venezolaner gibt, die Venezolaner evangelisieren“. Mit Begeisterung fügt er hinzu, dass er sogar für „die erste venezolanische Berufung“ in seinem Seminar betet.

Der Bischof hält die Unterstützung bei der Umsetzung dieser zahlreichen Projekte in seiner Diözese für unerlässlich und schliesst mit einem Lächeln: „Die Hilfe von «Kirche in Not (ACN)» ist wesentlich und sehr ganzheitlich. Wir haben das Gefühl, dass die Wohltäter uns nahe sind. Ihre Unterstützung geht über den finanziellen Aspekt hinaus; sie ist eine andere Art, uns nahe zu sein. Die Menschen erkennen diese Geste an, und das ist sehr schön.“