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  • Die Heilige Messe in der Kirche St. Georg in Teleskof in der Ninive-Ebene. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Erzbischof Bashar Matti Warda (Erzbischof der chaldäisch-katholischen Erzdiözese Erbil) in der Myeondong-Kathedrale, Kathedrale der römisch-katholischen Erzdiözese Seoul, wo eine Sondermesse und ein Vortrag für die Kirche im Irak stattfanden. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die grosse syrisch-katholische Kirche Al-Tahira (Kirche der Unbefleckten Empfängnis), Qaraqosh (Baghdeda). (Credit: ACN/ A.Gage)
  • Renovierung des Kindergartens St. Barbara - Karemless (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)

Irak: Möge Gott die Ausbreitung des Krieges verhindern

Die Menschen im Irak haben grosse Angst, dass der Krieg im Heiligen Land auf die Region übergreifen könnte, so ein führender Erzbischof, der die Regierungen auf der ganzen Welt aufruft, sich für den Frieden einzusetzen.

Der chaldäisch-katholische Erzbischof Bashar Warda befürchtet, dass eine Eskalation des Konflikts eine weitere Migrationswelle auslösen könnte, mit verheerenden Folgen für die christliche Gemeinschaft, die aufgrund von Krieg und extremer Armut bereits stark geschrumpft ist.

In einem Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk für verfolgte Christen, «Kirche in Not (ACN)», sagte der Erzbischof von Erbil in der halbautonomen Region Kurdistan im Irak: „Die Menschen [im Irak] haben wirklich Angst, dass sich die Gewalt über Gaza hinaus ausbreitet. Im Namen aller Menschen – vor allem der Minderheiten, die besonders in Konfliktsituationen mehr leiden als andere, bete ich: ‚Bitte, lieber Gott, keinen weiteren Krieg!‘“ Der Erzbischof fügte hinzu: „Wir bitten alle Verantwortlichen und alle, die Einfluss haben, dazu beizutragen, dass sich die Situation beruhigt. Gott bewahre, dass dieser Krieg über das hinausgeht, was wir in jüngster Zeit gesehen haben. Die Begleichung alter Rechnungen würde den sozialen Zusammenhalt in der gesamten Region gefährden. Die Situation in Syrien ist nach wie vor ungeklärt, ebenso wie die im Irak.“

Sein Volk sei in Alarmbereitschaft, und einige seien immer noch unsicher, ob sie nach der jüngsten Gewalt und Verfolgung durch den Islamischen Staat (IS), Al-Qaida und andere extremistische militante Gruppen im Land bleiben sollten. Der Erzbischof erklärte, dass „die durch den IS zugefügten Wunden noch nicht verheilt“ seien, und fügte hinzu: „Die Gewalt könnte noch mehr Migration auslösen. Die Angst ist immer noch da. Es ist ja nicht so, dass der Krieg, den wir hatten, 30 Jahre her wäre. Er war vor weniger als 10 Jahren.“ Vor 2002 lebten mehr als 1,2 Millionen Christen im Irak, doch Verfolgung, Gewalt und Armut führten zu einer Massenabwanderung von Christen, von denen nach Angaben von Erzbischof Warda nur noch etwa 150 000 übrig sind. „Wenn wir als Kirche keine Menschen um uns haben, wozu brauchen wir dann Strukturen? Wir sind nicht wie eine NGO. Wir sind auf die Präsenz der Menschen angewiesen.“

Der Erzbischof dankte «Kirche in Not (ACN)» und anderen Organisationen für die Nothilfe und die pastorale Hilfe, insbesondere in den Krisenjahren, die mit der Invasion des Islamischen Staats in Mossul, der zweitgrössten Stadt des Irak, und in der nahe gelegenen Ninive-Ebene, einer antiken Heimat der Christen, ihren Höhepunkt erreicht hatten. Insbesondere hob er die derzeitige Unterstützung des Hilfswerks für das Papst-Franziskus-Stipendienprogramm hervor, mit dem Studenten an der Katholischen Universität Erbil, die von Erzbischof Warda gegründet wurde, gefördert werden. Erzbischof Warda gab das Interview während eines Besuchs in London, wo er bei einer heiligen Messe zu Allerheiligen in der Westminster Abbey predigte und der Märtyrer der Kirche gedachte. In seiner Predigt erinnerte er an die Opfer so vieler Gläubigen in den Jahren von Al-Qaida, dem IS und anderer Terrorgruppen und lobte das Heldentum der Märtyrer, einschliesslich seines engen Freundes Pater Ragheed Ganni, der im Juni 2007 erschossen wurde, weil er sich geweigert hatte, seine Kirche in Mossul zu schließen.