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  • Vertriebene in einem Flüchtlingslager in der Diözese Makurdi. Allein in der Diözese Makurdi leben zwei Millionen Binnenflüchtlinge in sieben Lagern. Viele von ihnen sind Christen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Pater Remigius Ihyulaat kümmert sich als Seelsorger um Flüchtlinge in der Diözese Markurdi, Nigeria. Der Glaube hilft den Menschen ihre Traumata zu verarbeiten. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Ein bewaffneter Fulani-Nomade (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Msepera Ujam (40) wurde 2022 Opfer der Gewalt bewaffneter Fulani Hirten (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Von Fulani zerstörte Gebäude im Bundesstaat Kaduna. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Blessing Ukertor überlebte 2022 eine Attacke der Fulani. Die Gewalt der Fulani gehört in manchen Gegenden in Nigeria zum traurigen Alltag. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Pater Remigius besucht das Flüchtlingslager in Guma, Nigeria. In Nigeria leben zahllose Binnenvertriebene, die der Gewalt der Fulani oder der Terrorgruppe Boko Haram entkommen wollen. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Nigeria: Fulani-Angriff auf Flüchtlingslager

Bei einem bewaffneten Überfall im nigerianischen Bundesstaat Benue sind am Karfreitag mindestens 35 Menschen ermordet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Das berichtete Pater Remigius Ihyula, Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» aus der Diözese Makurdi.

Ihm zufolge ereignete sich das Massaker in der Nähe der Ortschaft Ngban, die zwischen den Städten Makurdi und Lafia im Südosten Nigerias liegt. Bewaffnete Fulani-Nomaden hätten die dortige Grundschule angegriffen, wo sich zu diesem Zeitpunkt überwiegend christliche Bauern aufhielten, berichtete Ihyula: „Das Schulgelände ist ein Zufluchtsort für Menschen aus den umliegenden Dörfern. Sie kommen von Zeit zu Zeit dorthin, wenn es in ihren Orten zu unsicher ist.“ Bei dem Angriff seien auch Kinder ums Leben gekommen. Die Schule befände sich nahe eines Polizeikontrollpunkts.

In Flüchtlingscamps geht die Angst um
„Die Fulani kamen in ein Lager für Binnenvertriebene, um diese unschuldigen Seelen zu töten. Das war ein schwarzer Karfreitag für uns“, berichtete der Priester. In den Flüchtlingscamps der Region herrsche nun helle Aufregung. Auf dem Gebiet der Diözese Makurdi halten sich rund zwei Millionen Vertriebene in sieben Lagern auf. „Kirche in Not“ unterstützt die Flüchtlingsarbeit und weitere Einrichtungen des Bistums.

Der sogenannte „Middle Belt“, die Zentralregion Nigerias, wird seit Jahrzehnten von Konflikten zwischen mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden und christlichen Bauern erschüttert. Ursprünglich standen Land- und ethnische Konflikte im Vordergrund. Projektpartner von «Kirche in Not (ACN)» betonen, dass die Gewalt auch immer mehr eine religiöse Dimension hat. Es gibt Hinweise, wonach Fulani-Gruppen in Kontakt mit der dschihadistischen Terrormiliz „Boko Haram“ stehen. Auch hat sich die Gewalt verstärkt, als nach dem Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes in Libyen ab 2011 Waffen die Schwarzmärkte überschwemmten.

Gezielte Angriffe auf Christen
Die katholischen Bischöfe der Region betonten immer wieder, dass die Gewalt von Gruppen geschürt werde, das Gebiet von Christen säubern wollen. So sagte der Bischof von Makurdi, Wilfred Chikpa Anagbe, bei einem Besuch bei „Kirche in Not“ im Herbst 2022: „Die Regierung bezeichnet diese Übergriffe gerne als Konflikte zwischen Bauern und Hirten. Aber das stimmt nicht. Unaufhörliche Angriffe (…) deuten auf einen Dschihad hin, der auf die Islamisierung Nigerias abzielt. Ob es einem gefällt oder nicht: Die Wahrheit muss gesagt werden.“

Neben den Angriffen der Fulani haben die nigerianischen Christen - und die Bevölkerung im Allgemeinen - auch unter anderen Problemen zu leiden, z. B. unter den Aktivitäten muslimischer Terrorgruppen wie Boko Haram und ihrem Ableger, der Provinz Islamischer Staat - Westafrika, sowie unter der Zunahme des Banditentums, einschließlich der Entführung von Menschen gegen Lösegeld. Die Christen in einigen mehrheitlich muslimischen Staaten im Norden des Landes müssen ebenfalls unter der Scharia leben und haben keine Religionsfreiheit.

Allein in den sieben Flüchtlingslagern der Diözese Markurdi leben 2 Mio. Binnenvertriebene. Darunter befinden sich viele Christen. All diese Menschen, die sich früher selbst versorgen konnten, sind nun auf Almosen angewiesen, um zu überleben. In den Lagern fehlt es an grundlegenden Ausrüstungsgegenständen, wie Betten, so dass die grosse Mehrheit der Vertriebenen auf dem Boden schlafen muss.

Mit Ihrer Spende können Sie die Not leidenden Christen Nigerias unterstützen. Danke für Ihr Mitgefühl!