Behandelt wurden Fragen wie: „Welche religiösen Vorstellungen können einen positiven oder auch negativen Einfluss auf psychische Krankheiten haben?“, „Welche Rolle spielen die Sakramente Beichte, Kommunion und Krankensalbung für psychisch Kranke?“, „Wie kann pastorale Hilfe für Suizidgefährdete aussehen?“, „Welche Psychotherapieformen sind möglicherweise nicht mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren?“, „Wie kann eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Priestern aussehen?“, „Wie lassen sich Besessenheitsphänomene von psychischen Erkrankungen abgrenzen?“. Eine grosse Rolle spielte auch die Frage nach einem verbesserten Unterricht für Priester und Seminaristen im Bereich der pastoralen Psychiatrie.
Wie andere Initiativen, bei denen die Katholische und die Orthodoxe Kirche in Russland Hand in Hand arbeiten, war auch diese Konferenz eine Frucht der Arbeit einer von «Kirche in Not (ACN)» initiierten katholisch-orthodoxen Arbeitsgruppe. Das Hilfswerk, das bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert im katholisch-orthodoxen Dialog engagiert ist, hatte in Folge des historischen Treffens von Papst Franziskus und Patriarch Kirill im Februar 2016 neue und vertiefte Formen der ökumenischen Zusammenarbeit gesucht. Die zu diesem Ziel ins Leben gerufene Arbeitsgruppe hat bereits mehrere Veranstaltungen zu verschiedenen Themen initiiert, so ausser zum Thema der Seelsorge an psychisch Kranken auch zum Lebensschutz und zur Seelsorge an Suchtkranken. Ziel dieser Initiativen ist es, dass katholische und orthodoxe Christen gemeinsam Lösungen für drängende Herausforderungen der Gegenwart finden und so ihre Erfahrungen und Kräfte bündeln, um einerseits effektiver vorzugehen und Menschen konkret helfen zu können, andererseits aber auch ein starkes Zeichen der Geschwisterlichkeit zwischen den Kirchen zu setzen. «Kirche in Not (ACN)» hat die Konferenz in Moskau mit 14.000 Euro unterstützt und war aktiv an der Verwirklichung beteiligt