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  • Junge Männer im Seminar "Notre Dame de Nazareth", Burkina Faso
  • Ein Flüchtlingslager in Kaya, Burkina Faso
  • Eine Wasserstelle in einem Flüchtlingslager, Burkina Faso
  • Abbé André Ouedraogo aus Burkina Faso mit Gläubigen während eines Besuchs in der Schweiz

Burkina Faso: Einst Hort des Friedens – heute im Fadenkreuz des Terrors

Auf Einladung des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» feiert Abbé André Ouedraogo in verschiedenen Pfarreien in der Schweiz Gottesdienste zwischen dem 20. und 27. Juni 2020. Abbé André war viele Jahre Regens des Priesterseminars im Bistum Ouahigouya, Burkina Faso. Er informiert in den Pfarreien über das Leben in diesem westafrikanischen Land.

Termine

Das Bistum Ouahigouya liegt in der Sahelzone im Norden des Landes und grenzt an Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste. Burkina Faso erlangte im August 1960 die Unabhängigkeit von Frankreich. Der Name Burkina Faso bedeutet so viel wie „Land der ehrenwerten Menschen“ oder „Land der Aufrichtigen“. Es gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.

Das Priesterseminar Notre Dame de Nazareth
Regelmässig wiederkehrende Dürreperioden sorgen oft für grosse Not unter der Bevölkerung, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt. Auch für das Priesterseminar Notre Dame de Nazareth stellt das fehlende Wasser neben den fehlenden Finanzen und die stetig steigende Gewalt durch Terroristen die grösste Herausforderung dar. Wenn der Regen ausbleibt, dann muss Wasser gekauft werden. In diesem Seminar studieren 140 Studenten. Viele von Ihnen haben Mühe, die Studiengebühr aufzubringen. Manche Studenten sind so arm, dass sie nur mit einer Hose und einem T-Shirt ins Seminar eintreten. Die Schulleitung organisiert ihnen dann genügend Kleidung. Um möglichst keine Studenten abweisen zu müssen, engagiert sich auch «Kirche in Not (ACN)» für den Priesternachwuchs. Weltweit wird jeder 10. Seminarist durch das Hilfswerk unterstützt.

Terror breitet sich aus
Die Kirche ist aktiv im Land. Ordensfrauen pflegen an AIDS erkrankte Menschen. Die Kirche fördert die Rechte der Frauen, indem sie sich gegen Zwangsheiraten ausspricht und älteren Frauen ein Obdach gibt, die in der ländlich geprägten Gesellschaft der Hexerei bezichtigt werden. Sie nimmt sich auch der Einschulung der Kinder an, insbesondere der Mädchen. Zudem bekämpft die Kirche die Beschneidung von Mädchen, was weit verbreitet ist.
Die Kirche setzt sich auch für den islamischen-christlichen Dialog ein. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Muslime, etwas über 25% sind Katholiken. Daneben gibt es auch Protestanten und Angehörige von Naturreligionen. Burkina Faso gilt als Sinnbild für den sich ausbreitenden Terror in Westafrika. Seit vier Jahren erlebt der westafrikanische Staat einen terroristischen Anschlag nach dem anderen. Obwohl die internationale Gemeinschaft Hilfe angekündigt hat, kommt im Land laut Regierung aber wenig an. Auch Christen werden regelmässig Opfer der Terroristen, es wurden schon etliche Priester getötet. Bis anhin fand die Regierung keine Lösung, wie dieses Problem unter Kontrolle zu bekommen ist. Die Gewalt gilt momentan als grösste Herausforderung in Burkina Faso. Aber die Menschen vertrauen auf Christus und spüren sein Wirken.

Das Coronavirus in Burkina Faso
Nebst dem Terror bereitet auch die Ausbreitung des Coronavirus den Menschen Sorgen. Die ersten Corona-Fälle wurden in Burkina Faso am 9. März 2020 registriert. Seither hat sich die Pandemie stark ausgebreitet. Ende April verzeichnet das Land – trotz der Präventionsmassnahmen der Regierung – mehr als 600 Fälle und 40 Tote, darunter auch der katholische Priester Justin Savadogo. Selbst der Erzbischof von Ouagadougou, Kardinal Philippe Ouédraogo, ist am Coronavirus erkrankt. Ende März musst der 75-Jährige sich in ein Krankenhaus begeben. Zu Ostern ging es ihm wieder so gut, dass er sich an die Öffentlichkeit wandte: „Wir müssen vereint und solidarisch sein, um diese gewaltige Geissel aus Burkina Faso und der Welt zu beseitigen, die schädliche Folgen für die Gesundheit und auf sozioökonomischer, kultureller und spiritueller Ebene hat."

Im Jahr 2019 unterstützte «Kirche in Not (ACN)» diekatholische Kirche im westafrikanischen Land mit über CHF 700'000.