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  • Hagia Sophia in Istanbul - Aussenansicht
  • Dr. Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident von "Kirche in Not (ACN)"
  • Hagia Sophia - Innenansicht
  • Am östlichen Ende im innern der Hagia Sophia an einem hohen Punkt in der Apsis ist die Jungfrau Maria, die auf einem mit Juwelen verzierten rückenfreien Thron sitzt und das Christuskind auf ihrem Schoss hält. Am 29. März 867 weihte Patriarch Photius das Mosaik ein. Das Bild wurde möglicherweise zuvor beschädigt und zerstört und im 14. Jahrhundert stark restauriert. Der goldene Hintergrund ist das Original aus dem 9. Jahrhundert.

Türkei: Umwidmung der Hagia Sophia - Wurzeln und Identität der Christen werden verwischt

Dr. Thomas Heine Geldern, der geschäftsführende Präsident von «Kirche in Not (ACN)» nimmt Stellung zur Umwidmung der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee:

„«Kirche in Not (ACN)» betrachte die vorgesehene Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee mit grosser Sorge. Wieder einmal wird ein religiöses Thema zur Durchsetzung interner politischer Machtabsicherung instrumentalisiert. Der türkische Präsident Erdogan versucht augenscheinlich mit dieser weltweit kritisierten Massnahme seine Popularitätswerte zu verbessern und von den Problemen seines Landes abzulenken.

Ein politischer Entscheid und eine Machtdemonstration
«Kirche in Not (ACN)» versteht die Entrüstung der in der Türkei und dem Nahen Osten lebenden Christen über diese Entwicklung. Sie verstärkt die permanente Schwächung und Benachteiligung von Christen und anderer religiöser Minderheiten in dieser Region. Trotz gegenteiliger Beteuerungen und auch verfassungsrechtlicher Regelungen werden diese Bevölkerungsgruppen oft als Bürger zweiter Klasse behandelt und sie spüren, wie ihre Wurzel und Identität mehr und mehr verwischt.
Auf der anderen Seite beobachtet «Kirche in Not (ACN)» das Ausmass der weltweiten negativen Reaktion vieler Staaten und Politiker auf diese Entscheidung mit Skepsis. Während die Aufregung um die Umwidmung eines religiösen Gebäudes hoch ist, finden die ständig stattfindenden, manchmal sogar staatlich geförderten Gewalttaten und Diskriminierung gegen Christen und andere religiöse Minderheiten in vielen Ländern weltweit wenig oder gar keine Beachtung.

Recht auf Religionsfreiheit vielerorts beschnitten
«Kirche in Not (ACN)» bekräftigt erneut, dass das Menschenrecht auf freie Religionsausübung untrennbar mit der unantastbaren Würde des Menschen verbunden ist und ermutigt die Nationalstaaten und die internationalen Institutionen wie die Vereinten Nationen auf, dieses Recht durchzusetzen.
«Kirche in Not (ACN)» verurteilt den in zahlreichen Ländern zunehmenden Ultra-Nationalismus, häufig in Verbindung mit religiösen Motiven. Dieser führt dazu, dass Angehörige religiöser Minderheiten oft als Fremde und Feinde gesehen werden, obwohl ihre Ahnen dort schon siedelten, bevor die Angehörigen der jetzigen Mehrheitsbevölkerung das Land in Besitz nahmen.
«Kirche in Not (ACN)» regt besonders die westlichen Länder an, aus der Geschichte des Nahen Osten im 20. Jahrhundert Lehren zu ziehen und nicht mehr zu schweigen, wenn es um Zerstörung fundamentaler Überlebensrechte von Minderheiten geht, sei es in der Türkei, im Irak, in Indien, China, Pakistan oder anderenorts. Gegenüber dieser oft blutigen Verfolgung tritt die in ihren Auswirkungen noch unbekannte Umwidmung eines religiös bedeutsamen Gebäudes in den Hintergrund.“