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  • Bischof em. Macram Max Gassis, Bistum El Obeid (Sudan) (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Schulunterricht unter freiem Himmel in den Nuba-Bergen, Sudan (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Eine Ordensschwester mit Kindern im Sudan (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Menschen transportieren Material (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Sudan – der vergessene Konflikt

Der em. Bischof Macram Max Gassis kommt zwischen dem 18.-20. September 2020 in die Schweiz. Er wird Gottesdienste feiern und Vorträge halten. Der Bischof berichtet vom harten Alltag der Menschen in seiner Diözese und von der Unterstützung des Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» im Sudan und Südsudan.

Termine in der Deutschschweiz

Die Situation der Christen im Sudan hat sich nach dem Abgang des islamistischen Präsidenten Omar Al-Bashir im vergangenen Jahr verbessert. Omar Al-Bashir liess in den Nuba-Bergen Bomben abwerfen und zerstörte katholische Schulen, Krankenhäuser und Kirchen.

Verfolgter im eigenen Land
Macram Max Gassis wurde 1938 in Khartum, Sudan, geboren. Er studierte in England und Italien Theologie und wurde 1964 im italienischen Verona zum Priester geweiht. Danach wirkte er im Sudan. Die Gläubigen schätzten seine Art der Seelsorge sehr. Ende der 1980er-Jahre wurde er durch Papst Johannes Paul II. zum Bischof des Bistums El Obeid ernannt, das im muslimisch geprägten Sudan liegt und rund 20 Mal so gross wie die Schweiz ist. Papst Franziskus nahm im Oktober 2013 seinen altersbedingten Rücktritt als Bischof an.
Rund 1.6% der Bewohner der Diözese El Obeid sind Katholiken. Zum Bistum gehören auch Darfur und die Nuba-Berge. Seit 2007 sind in Darfur UN-Blauhelme stationiert, um die Zivilisten zu schützen.
Die sudanesische Übergangsregierung scheint es offensichtlich ernst zu meinen mit dem Respekt grundlegender Bürgerrechte, wie Meinungs- und Pressefreiheit und auch Religionsfreiheit. Premierminister Abdalla Hamdok möchte die Politik und Gesetzte des Landes an internationale Menschenrechtsstandards angleichen. Sogar die Rücknahme der Todesstrafe für Religionswechsel wird in Betracht gezogen.
Dieses Unterfangen wird durch die Corona-Pandemie erschwert. Im Südsudan sind bis jetzt knapp 10 000 Menscher am Corona-Virus erkrankt, im Südsudan rund 3000. Im Süden bleibt aber der Hunger für viele Menschen die weitaus grössere Herausforderung als das Virus. Seit Wochen wird der Sudan von Überschwemmungen in heimgesucht. Der Pegel des Nils in der Hauptstadt Khartum ist aktuell doppelt so hoch wie üblich. Die Regierung rief für drei Monate den Notstand aus.

Die Kirche als Hoffnungsschimmer
«Kirche in Not (ACN)» engagiert sich seit knapp 40 Jahren im Sudan und stellte der Kirche für ihre vielen Projekte im Jahr 2019 im Sudan CHF 350 000 und im Südsudan CHF 1 Million zur Verfügung. Dieses Geld wird für die Ausbildung von Kindern, Bauprojekte, die Aus- und Weiterbildung von Priestern, Ordensleuten, Laien und zum Erwerb von Fahrzeugen verwendet. Knapp ein Drittel der Menschen sind unterernährt und knapp drei Viertel der über 15jährigen Analphabeten. Nebst Bildung und Essen fehlt es an Medikamenten, Krankenhäusern und Wohnungen.
Südsudan erlangte seine Unabhängigkeit vom Sudan im Jahr 2011. Doch schon Ende 2013 brach ein Konflikt zwischen den Regierungstruppen und den vom ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar angeführten Rebellen aus. Seither gab es immer wieder Meldungen über ethnische Vertreibungen und Kriegsverbrechen.

Bischof em. Gassis berichtet im September 2020 in der Schweiz über die schwierige Situation der Menschen im Sudan/Südsudan und über die Hilfe der Kirche vor Ort. Der Bischof freut sich, Sie persönlich zu treffen.