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  • Das peruanische Amazonasgebiet (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die polnische Laiin Dominika Szkatula, die schon seit rund 40 Jahren, in der Mission ist, mit Einheimischen. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die aus Mexiko stammende Familie von Antonio und Monica Adriana Romero mit ihren drei Kindern wirken hier in Peru. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Alain Lacroix aus Kanada im Vordergrund (Foto: «Kirche in Not (ACN)»

Missionare in extrem armer Gegend im peruanischen Dschungel brauchen Hilfe

Das Apostolische Vikariat San José del Amazonas liegt im Norden des peruanischen Dschungels, an der Grenze zu Kolumbien und Brasilien, in einer ländlichen Gegend, in der es keine Landstrassen gibt. Die Bewohner bewegen sich auf den grossen Flüssen, dem Amazonas und dem Napo, und deren Nebenflüssen fort. Ihre Dörfer liegen im Dschungel verstreut und weit von der einzigen Stadt in der Gegend, der Hauptstadt Iquitos, entfernt. Dies erschwert es, an Grundnahrungsmittel und Dienstleistungen zu kommen. Der Staat ist dort so gut wie nicht präsent, das Bildungs- und Gesundheitsniveau ist das niedrigste im ganzen Land, und es herrscht eine grosse Unsicherheit aufgrund von Drogen- und Menschenhandel.

In diesem vergessenen und unübersichtlichen Grenzgebiet im Dschungel unterstützen 59 katholische Missionare die 14 Priester, die sich um die einheimische Bevölkerung in einem Gebiet kümmern, das so gross ist wie Portugal und Irland zusammen. Die Missionare kommen aus verschiedenen Ländern: Mexiko, Polen, Kanada, Kolumbien, Spanien, Brasilien, Indien und auch aus Peru. Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» hilft seit mehr als 25 Jahren bei der schwierigen Seelsorgearbeit.  Gegenüber dem Hilfswerk erläutert der zuständige Bischof José Javier Travieso Martín, dass das Vikariat sich in einer sehr kritischen finanziellen Lage befinden, die sich durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft hat.

Auf Unterstützung angewiesen
Deshalb verstärkt «Kirche in Not (ACN)» die  seine Unterstützung für die Missionare in dieser extrem armen Gegend, „wo die Menschen nicht nur kaum zum Unterhalt ihrer Kirche beitragen können, sondern eher vielfach Unterstützung brauchen. Das konnten wir während der Pandemie wieder einmal feststellen“, erklärt der Bischof gegenüber dem Hilfswerk. Das Gesundheitssystem werde seit Jahren „im Stich gelassen“ und die Menschen „ihrem Schicksal überlassen.“
Dank der Unterstützung von «Kirche in Not (ACN)» konnte in den ersten Monaten des Jahres 2020 der Nahrungsmittelbedarf von 20 Missionaren gedeckt werden. Derzeit benötigen 14 Ordensschwestern und sieben Laien Unterstützung, vor allem für Lebensmittel und Gesundheitskosten.
Das Vikariat unterhält 16 Missionsstationen. Dazu kommen ein Haus für Leprakranke, ein Krankenhaus, 16 Medizinstationen am Fluss Napo, vier Schulen, zwei Internate und zwei Behinderteneinrichtungen. Die Missionare sind für mehrere Missionsstationen verantwortlich und besuchen Dutzende von Gemeinden. Aufgrund des Priestermangels in der Region stehen sie dem Wortgottesdienst vor, bilden Katecheten aus und halten Religionsunterricht. Sie kümmern sich um die Familienpastoral und die Seelsorge unter den Eingeborenen. Darüber hinaus betreuen sie Lepra- und andere Kranke und unterstützen die Ausbildung der Kinder vor Ort.

Die Corona-Pandemie verschärft die Situation
Gabriel Grégoire ist einer der von «Kirche in Not (ACN)» unterstützten Missionare. Der gebürtige Kanadier ist in der Gemeinde- und Sozialarbeit tätig, kann aber aufgrund der Pandemie diese Aufgaben nicht wie gewohnt wahrnehmen. Er hilft bei der Reinigung und Desinfektion der Kirche sowie bei Totengebeten und Gottesdiensten, wenn der Priester abwesend ist, um andere Gemeinden zu betreuen. Er ist auch Mitglied des Wirtschaftsrates des Vikariats und unterstützt die Gruppe der Legion Mariens, die kranke Menschen und Heimbewohner besucht, um mit ihnen zu beten.
Bei Grégoire wohnt ein weiterer kanadischer Missionar, Alain Lacroix, der eine vom Vikariat in Iquitos eingerichtete Kfz-Werkstatt leitet und bei der Koordination der Mission Tamshiyac hilft. Er kümmert sich darum, wenn bei Fahrzeugen Hilfe benötigt wird, und bietet denen, die darum bitten, Arbeit an.
Unter den Missionaren gibt es auch Familien wie die von Antonio Romero, der mit seiner Frau Monica Adriana und ihren drei Kindern aus Mexiko gekommen ist, um zu helfen. Im Gespräch mit «Kirche in Not (ACN)» erzählt er, wie sehr sich alles durch COVID verändert hat. Denn ihre ganze Arbeit ist von der Pandemie geprägt: „Der Ruf nach Trost beim Tod eines Familienangehörigen, die Krankheit anderer; zu wissen, dass es keine Medikamente – nicht einmal Paracetamol oder Alkohol – gibt, dass das Essen knapp ist, dass der Sauerstoff, jetzt für mehr als 3500 Soles pro 10 m3 gekauft werden muss, dass ein Familienmitglied stirbt und es niemanden gibt, der uns eine Sauerstoffflasche leiht, vermietet oder verkauft, für die dann die Füllung gesucht werden müsste, was eine weitere Odyssee bedeutet ...“

Seit 1982 im Dienst der Armen
«Kirche in Not (ACN)» hilft auch Dominika Szkatula. Die polnische Laiin ist Koordinatorin der Eingeborenenpastoral. Im Land lebt sie seit 1982. Im Laufe ihrer apostolischen Arbeit hat sie in mehreren Dörfern gelebt, Leprakranke betreut und die Menschenrechte der Ureinwohner verteidigt. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung als Missionarin und Katechetin sagt sie: „Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass wir alle aktiv an der rettenden Mission Christi teilnehmen können. Ich schätze mich glücklich. Denn wenn man im Amazonasgebiet lebt, ist man näher an Gott. Der Umgang mit den einfachen und bescheidenen Menschen, die dort leben, erlaubt es einem, ihn zu berühren.“