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RedWeek: Über 600 Gebäude für verfolgte Christen rot beleuchtet

Vom 16. bis 23. November wurden mehr als 600 Gebäude in mindestens 17 Ländern rot angestrahlt, um auf die Religionsfreiheit und die Lage verfolgter Christen in der ganzen Welt hinzuweisen.

Auch dieses Jahr beteiligten sich erneut zahlreiche Länder an der RedWeek (Rote Woche), um auf das Problem der religiösen Verfolgung in der heutigen Zeit aufmerksam zu machen. Traditionsgemäss organisierten die teilnehmenden Nationalbüros von «Kirche in Not (ACN)» Veranstaltungen, Nachtwachen, Gottesdienste und Vorträge. Sie beleuchteten Kirchen und Denkmäler rot.

Deutschland war das Land, in dem die meisten Gebäude an der Initiative teilnahmen, mit 170 illuminierten Kirchen darunter die Kathedralen von Passau, Regensburg, Augsburg und Mainz, gefolgt von Österreich mit 145 und den Niederlanden mit 141. In Österreich wurde neben den 144 Kirchen auch das Parlament rot angestrahlt. Weitere bedeutende öffentliche Gebäude, die ihre Solidarität mit verfolgten Christen bekundeten, waren die Basilika von Montmarte in Paris, das britische Außenministerium (Ministerium für Äußeres, für Commonwealth und Entwicklung), die Christkönigsstatue in Lissabon, die Kathedrale von Cuernavaca und das Heiligtum von Teplzingo in Morelos, Mexiko. In der Slowakei haben sich mehrere öffentliche Gebäude zu diesem Zweck “rot gekleidet”, darunter die Nationaloper in Košice, die Burg von Bratislava, die Nationalbrücke in Bratislava und die britische Botschaft. Erneut bekundete Papst Franziskus dieses Jahr seine Verbundenheit mit Not leidenden Christen, indem er einer Gruppe von Pilgern in Rom dafür dankte, dass sich auch der Wallfahrtsort Unsere Liebe Frau von Tschenstochau in Polen der RedWeek angeschlossen hat

In der Schweiz beteiligten sich fast 70 Gemeinden an der Aktion, etwa 20 davon mit von aussen rot beleuchteter Kirche. Weitere Gemeinden tauchten den Innenraum ihrer Kirche von innen in rot, oder beschränkten sich aus umweltschutzgründen in diesem Jahr auf das Gebet für die verfolgten Christen. Die bekanntesten rot beleuchteten Gebeude in der Schweiz waren die Kathedralen in Chur und Lugano, die Liebfrauenkirche in Zürich und die Christkönigskirche in Fribourg. Daneben nahmen viele weitere Pfarreien an der RedWeek teil.

Zeugnisse aus erster Hand
Einige «Kirche in Not (ACN)»-Länderbüros organisierten auch persönliche Veranstaltungen, um die Botschaft über verfolgte Christen direkt zu den Menschen zu bringen. Australien organisierte zum ersten Mal die Nacht der Zeugen in Canberra, bei der die Teilnehmer Berichte über Verfolgung aus erster Hand hörten. Ein Student beschrieb sie als „eine der eindrucksvollsten Veranstaltungen, die ich je besucht habe. Die Atmosphäre war von einer Ehrfurcht geprägt, wie ich sie noch nie erlebt habe, und die Redner sprachen mit Überzeugung und Aufrichtigkeit, als sie den unerschütterlichen Glauben der Märtyrer beschrieben“.

In Frankreichfanden etwa 50 Nachtwachen in Kirchen im ganzen Land sowie eine Reihe von Treffen und Diskussionen mit Politikern und anderen prominenten Gästen statt. Das kolumbianische Büro von Aid to the Church in Need lud Schwester Gloria Narváez, die fast fünf Jahre lang von dschihadistischen Terroristen in Mali gefangen gehalten wurde, zu einem Vortrag in sechs verschiedene Städte ein. Sie begeisterte die Zuhörer mit ihrem Zeugnis darüber, wie sie ihren Glauben bewahrte und es schaffte, eine solch erschütternde Erfahrung zu überleben. In diesem Jahr organisierte das kolumbianische Büro auch Veranstaltungen in Peru.

Grossbritannien setzte seine starke Tradition der Aktivitäten in der RedWeek fort und hatte zu einer Veranstaltung eingeladen, an der Bischof Jude Arogundade aus Ondo, Nigeria, und 25 Mitglieder des Parlaments teilnahmen, darunter die Sonderbeauftragte des Premierministers für Religions- und Glaubensfreiheit Fiona Bruce. Der schottische Zweig von «Kirche in Not (ACN)» Grossbritannien veranstaltete ein digitales Webinar, das von der Abgeordneten des schottischen Parlaments Clare Adamson gesponsert wurde. Die RedWeek ist auch zu einem wichtigen Ereignis in Ländern geworden, die über kein eigenes «Kirche in Not (ACN)»-Landesbüro verfügen, so in Kroatien, der Tschechischen Republik, dem bereits erwähnten Peru und auch in Guatemala, wo sich Katholiken, nachdem sie in einer Radiosendung von der Idee gehört hatten, selbst organisierten und das Gebäude der Zentralbank rot anleuchteten.

In der Schweiz und dem Fürstentum Liechtensteinwar Bischof Bruno Ateba aus dem "Hohen Norden" Kameruns zu Gast. Er berichtete an vielen von der Situation in seiner Diözese Maroua-Mokolo, in der die Islamisten von Boko Haram wüten. In Chur feierte er einen gemeinsamen Gottesdienst mit Bischof Bonnemain.

Ausserdem kam Patriarch em. Gregorios III. Laham aus Damaskus zur RedWeek in die Schweiz. In der Stadt Bern feierte er am Wochenende des 12./13. November 2022 Gottesdienste und berichtete über die aktuelle Situation der Christen im kriegsgeplagten Syrien.. Patriarch em. Gregorios war während 17 Jahren verantwortlich für die Geschicke der mit Rom unierten melkitisch griechisch-katholischen Kirche in Syrien.

Nach den vorläufigen Zahlen, die von den «Kirche in Not (ACN)»-Landesbüros übermittelt wurden, nahmen fast 10.000 Menschen an den in verschiedenen Teilen der Welt organisierten Veranstaltungen teil.

Verfolgt und vergessen?
Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen RedWeek war die Vorstellung des jüngsten Berichts von «Kirche in Not (ACN)» über die Christenverfolgung mit dem Titel „Verfolgt und vergessen? Ein Bericht über Christen, die wegen ihres Glaubens unterdrückt werden.” Der Bericht enthält Zeugenaussagen aus erster Hand, Zusammenstellungen von Vorfällen, Fallstudien und Länderanalysen über das Ausmass, in dem Christen in 24 Ländern der Welt verfolgt werden. Über dieses Dokument wurde weltweit in der Presse ausgiebig berichtet. Sie können es hier in englischer Sprache herunterladen.

Die RedWeek hat ihre Wurzeln in Brasilien im Jahr 2015, als das örtliche «Kirche in Not (ACN)»-Büro das Christus-Erlöser-Denkmal rot anstrahlte, um auf die Verfolgung von Christen im Irak aufmerksam zu machen. Im April 2016 beleuchtete «Kirche in Not (ACN)» Italien, inspiriert von der gleichen Idee, die Fontana di Trevi. «Kirche in Not (ACN)» Grossbritannien führte die Idee weiter und rief den RedWednesday („Roter Mittwoch“) ins Leben, um an einem bestimmten Mittwoch im November aller verfolgten Christen zu gedenken, was später in vielen Ländern auf eine ganze Woche ausgeweitet wurde.