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  • Cover der englischen Ausgabe des Berichts "Religionsfreiheit weltweit 2021". (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Prof. Heiner Bielefeldt arbeitet an der Universität Erlangen. Er ist Theologe, Philosoph und Historiker. (Foto: «Kirche in Not (ACN)»)

Ehemaliger UN-Sonderberichterstatter Bielefeldt würdigt Dokumentation von «Kirche in Not (ACN)»

„Der Bericht ,Religionsfreiheit in der Welt’ ist wichtig, um uns an die Grausamkeiten zu erinnern, die in vielen Teilen unserer Welt geschehen. Er hat eine besondere Bedeutung für diejenigen, die unter Gewalt leiden“, erklärte der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Professor Heiner Bielefeldt, zur bevorstehenden Veröffentlichung des Religionsfreiheitsberichts von «Kirche in Not (ACN)».

Das weltweite katholische Hilfswerk stellt die Dokumentation mit dem Titel "Bericht Religionsfreiheit weltweit 2021" am 20. April in Rom vor, später auch in einzelnen Ländern. Am 22. April wird der Bericht in Berlin vorgestellt. Via Livestream auf www.kirche-in-not.ch kann dieser Präsentation beigewohnt werden. Professor Heiner Bielefeldt ist einer der Autoren des Berichts, der die Situation der Religionsfreiheit in 196 Ländern und für alle Religionen und Glaubensrichtungen analysiert. Insgesamt haben an dem Bericht über 30 internationale Experten und Journalisten mitgewirkt.

Problem der Gegenwart
Der Theologe, Philosoph und Historiker Heiner Bielefeldt war von 2010 bis 2016 Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit beim UN-Menschenrechtsrat. Aktuell ist er Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Universität Erlangen/Deutschland. Bielefeldt zufolge litten vor allem religiöse und ethnische Minderheiten unter Verstössen gegen die Religionsfreiheit: „Wir haben Menschenrechtsverletzungen mit Ausmassen eines Völkermords erlebt. Zum Beispiel in der chinesischen Region Xinjiang, wo die Uiguren enorme Verstösse erleiden. Hunderttausende Menschen werden dort Berichten zufolge in Internierungslager gesteckt. Wir haben auch ethnische Säuberungen registriert, etwa als die Rohingya in Myanmar aus ihrem eigenen Land vertrieben wurden.“

Solidarität mit Betroffenen ist wichtig
Bielefeldt erklärte, dass auch die christlichen Gemeinden im Nahen Osten solche Verletzungen der Religionsfreiheit erlebt hätten. „Viele Christen sahen sich gezwungen, die Länder zu verlassen, in denen sie aufgewachsen sind, weil sie keine Zukunft für ihre Gemeinden sahen. Radikale Kräfte versuchen sogar, die Ursprünge des Christentums in einigen Ländern auszulöschen.“
Für die Menschen, die unter Verletzungen der Religionsfreiheit leiden, sei es wichtig, dass sie darauf vertrauen könnten, „dass irgendwo auf unserem gemeinsamen Planeten Erde Menschen an sie denken und vielleicht für sie beten“, so Bielefeldt. „Das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist, an einem Ort festgehalten zu werden, wo er oder sie denkt: 'Niemand wird jemals erfahren, was mit mir passiert ist, ich bin vergessen, ich bin ein Ausgestossener. Somit ist der Religionsfreiheitsbericht eine Quelle der Hoffnung für viele Menschen.“