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Corona Virus: Welle der Solidarität aus Haiti

Angesichts der Covid-19-Pandemie haben in den letzten Tagen viele Botschaften der Projektpartner von KIRCHE IN NOT (ACN) in Haiti den internationalen Hauptsitz der Päpstlichen Stiftung erreicht: Solidarität, Ermutigung im Gebet, Dankbarkeit. Die Äußerungen unserer Brüder und Schwestern waren umso berührender, da sie selbst in einem Land leben, das politisch, wirtschaftlich und gesundheitlich sehr gebeutelt war und ist.

Wellen der Solidarität inmitten der Epidemie des Coronavirus: Viele Brüder und Schwestern in Haiti, dem ärmsten Land der westlichen Hemisphäre, in dem ACN viele Hilfsprojekte unterstützt, haben in den letzten Wochen nicht gezögert, den Mitarbeitern und Wohltätern der Päpstlichen Stiftung, die meist in Ländern leben, in denen die Pandemie weit verbreitet ist, ihre rührende Nähe zu zeigen.

Pater Benedik Lazar von der Pfarrei St. Johannes der Täufer in der Gemeinde Jean-Rabel, im Nordwesten der Insel, schreibt: „Als Hirte schicke ich Ihnen diese Botschaft, um Ihnen zu sagen, dass wir an alle Wohltäterinnen und Wohltäter denken. Angesichts dieser Situation“, fügt er hinzu, „können Sie auf die Gebete des Klerus und aller Gläubigen der Pfarrei zählen (...). Denn unser Gott ist groß“.

Auch Pater Jacques Volcius, Direktor der Caritas in Hinche (im Zentrum des Landes), versichert den Mitarbeitern von ACN „demütige Gebete in dieser schwierigen Zeit, die von der globalen Coronavirus-Pandemie beherrscht wird“. Und er erinnert an die Wichtigkeit der Vorsichtsmaßnahmen, ebenso wie Msgr. Glandas Toussaint, Bischof von Jacmel im Südosten Haitis, der den Mitarbeitern von ACN trotz allem „fruchtbare Arbeit“ wünscht und betont, dass er „für die Menschheit“ bete.

Pater Pognon Jacques aus der Diözese Hinche, Pater Luxo Louis, Diözesandirektor der Jugendpastoral aus Jeremie im Westen der Insel, Pater Deus Ketnet, Pfarrer von Saint-Sauveur de Bail-Tourible (in der Mitte der Insel) und auch die Pfarrei des Heiligsten Herzens aus Gattereau aux Gonaives (im Norden) reihen sich in die Liste derer, die ihre Solidarität und ihr tägliches Gebet „in dieser Lage der Unsicherheit und Verwundbarkeit“ zum Ausdruck gebracht haben, und die den Wohltätern „noch einmal für [ihre] kostbaren Gaben danken“.

Pater Junior Dalestin, Pfarrer der Gemeinde Unsere Liebe Frau der Schmerzen in Lombard, bestätigt: „Europa hat Haiti viel geholfen.“ Aber er bittet ACN auch um Gebet: „Denn wir leben in Angst und Unruhe. Wir haben sind strukturell nicht darauf vorbereitet, mit dieser Pandemie umzugehen.“ Die Ausgaben für das Gesundheitssystem machen tatsächlich nur 4% des nationalen Budgets aus, und das Land steht vor erheblichen Herausforderungen im Bereich der Trinkwasserversorgung und der Abwasserreinigung, der erste Schritt zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus.

Am 1. April waren 16 Covid-19-Fälle auf Haiti bestätigt. In der Zwischenzeit sind die Kirchen genauso wie Schulen, Universitäten und öffentliche Plätze geschlossen worden. Pater Sandley Maximé, Pfarrer der Gemeinde Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe berichtet, dass alle Aktivitäten mittlerweile „gestoppt“ werden mussten.

Eine Eskalation der Coronavirus-Epidemie würde das Land, das ohnehin in einer anhaltenden politischen Instabilität steckt, in eine tiefe Krise fallen lassen. Insbesondere zwischen September und Dezember 2019 hat Haiti bereits eine schlimme Krise erlebt. Das Land ist völlig zum Erliegen gekommen, einschließlich der Schließung des nationalen Seminars. Eine dramatische Erfahrung. Darüber hinaus leidet Haiti unter einem hohen Maß an Korruption und hat mit einer ausgelaugten Wirtschaft zu kämpfen; nach Angaben der Weltbank lebt 54% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze von 2,41 Dollar pro Tag. Msgr. Jean Désinord, Bischof von Hinche in Haiti, sagte ACN im vergangenen Oktober, dass 80% Arbeitslosigkeit herrscht.

Angesichts dieser globalen Situation hat die katholische Kirche von Haiti am 27. September einen dringenden Aufruf zu politischen Maßnahmen an die Regierung dieser Karibikinsel gerichtet. „Sie müssen jetzt handeln, um das Leben in Haiti zu verändern. Morgen wird es zu spät sein“, hieß es in der Erklärung. Und das Coronavirus könnte dieses „Morgen“ sein.

In diesem Zusammenhang sind die Zeichen der Solidarität, die von der Kirche in Haiti an den Rest der Welt gehen, umso beeindruckender. Regina Lynch, Projektdirektorin bei ACN International, sagte: „Wir sind sehr berührt von Großzügigkeit der Kirche in Haiti, die trotz der vielen Herausforderungen, vor denen sie steht, über ihre eigenen Probleme hinausschaut und ACN und die Wohltäter des Hilfswerks ihrer geistlichen Unterstützung versichert.“